Dienstag, 5. Juli 2011

Winterwanderung

Es gibt Situationen, in denen man die Mittel an die Umstände anpassen muss: Etwa wenn ein halber Meter Schnee eine Wanderstrecke verzaubert hat. So haben wir uns entschieden, die Winterwanderung auf Langlaufski durchzuführen. Sobald wir die Straße am 2. Tag der Wanderung verlassen konnten, ging es nur mehr auf Ski Richtung Ursprung der Weißen Aist in Liebenau, dem Ziel der Wanderung. Der Winter hat uns jedoch nicht nur Schnee geschenkt, sondern kam sozusagen gleich als Gesamtpaket mit der kältesten Nacht des Jahres. Während wir im Zelt in unseren wohlig warmen Schlafsäcken schlummerten, wurden im nahen Liebenau - 24 C° gemessen. Frau Holle und Petrus vertrugen sich hervorragend, sodass tagsüber die Schneedecke von einem scheinbar unendlichen Meer an glitzernden Diamanten besät war.

Obwohl uns diese Landschaft in ihren Bann zog, mussten wir auch "arbeiten". Die kurze Tageslänge machte uns etwas zu schaffen. Interviews und Filmaufnahmen konnten nur bei Tageslicht gemacht werden, und Ende Dezember gibt es davon nur beschränkt. So marschierten wir abends und morgens einige Stunden in der Dämmerung und Dunkelheit um die Filmaufnahmen tagsüber konzentrieren zu können.

Die Wanderung stand im Licht der "Schnelllebigkeit unserer Zeit". Da diese zur Weihnachtszeit stattfand und wir langsam durch Tiefschnee zogen, schenkten die Umstände dem Thema besonderen Reiz. Die Konsumgesellschaft, Geschichten von Zeitzeugen aus einer Zeit, in der die Uhren scheinbar noch langsamer tickten waren unter anderem Ziel unserer Kameralinse.

Ohne Ski wäre die Wanderung nicht möglich gewesen. Das Gleiten über den Tiefschneepolster, bestickt mit "Diamanten" war ein Erlebnis der besonderen Art

 Müll. Ein Zeichen unserer schnelllebigen Konsumgesellschaft. Woher kommt er, wohin geht er?

Der Sternenhimmel wacht über unser beleuchtetes Zelt in der bitterkalten Winternacht

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